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Ausgangssituation und Problemstellung

Iin vielen dörflichen Siedlungsstrukturen ist ein Rückgang der Bevölkerung zu beobachten, da zumeist die Jüngeren ihr Heimatdorf verlassen, um an einem anderen Ort in der Stadt zu arbeiten und dort dann auch eine Familie zu gründen. Die ältere Generation bleibt meist zurück.

Das führt zu Leerstand und einer Überalterung der Gesellschaft.

Insbesondere im Ortsmittelpunkt entsteht offensichtlicher Leerstand, der auch zu einem Rückgang von Funktionen zur Deckung des täglichen Bedarfs führt. Die Ortsmittelpunkte und dadurch der Ort selbst werden zunehmend unattraktiver.

Die meisten Häuser werden nur noch von 1 bis 2 Personen bwohnt, die hochbetagt sind und deren Nachkommen auch schon das Alter Ü50 haben.

Im Inneren des Areals befinden sich viele Scheunen, die für ihren eigentlichen Zweck nicht mehr genutzt werden und teilweise baufällig sind.

Diese Entwicklung ist auch in Allendorf (Lumda) zu beobachten.

Zentral in der Mitte von Hessens, im landschaftlich reizvollen Lumdatal, liegt die kleine, über 1.200 Jahre alte Stadt Allendorf (Lumda). Die aktuell rund 4.000 Einwohner zählende Kommune profitiert von der Nähe zu Marburg und Gießen: In weniger als einer halben Stunde Fahrtzeit erreicht man die beiden Universitätsstädte. Doch trotz seiner geografischen Lage und guten Anbindung leidet Allendorf, wie viele andere Kleinstädte auch, unter den Auswirkungen des demografischen Wandels und der Abwanderung junger Menschen. In Folge der fehlenden Anreize und Angebote für Jugendliche und junge Familien sowie der Überalterung der verbleibenden Bewohnerschaft, die weniger mobil und konsumfreudig ist, gerät das Alters- und Sozialgefüge in ländlichen Regionen häufig aus dem Gleichgewicht, die Versorungsinfrastruktur beginnt zu bröckeln.

 

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, standen Ursachenforschung und mögliche Lösungsansätze in den zurückliegenden Jahren mehrmals auf der Agenda des Stadtparlaments und des damaligen Gewerbevereins. Allerdings blieb die erhoffte Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Die ehrgeizigen Ziele und Visionen konnten nicht in konkreten Umbauprojekten realisiert werden und gerieten in Vergessenheit.

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2019 brachte ein persönliches Erlebnis unserer Allendorferin Renate Becker dazu, diese Idee des Zusammenlebens nochmals aufzugreifen und selbst aktiv zu werden.

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Die Frage, ob ein altersbedingter Umzug in ein Pflegeheim alternativlos ist, wie auch weitere Fragestellungen regte eine  Gruppe engagierter Bürger*innen an, erste Ideen für einen zukunftsfähigen, sozial ökologischen Stadtumbau Allendorfs zu entwickeln. Sie verfolgten gemeinsam das Ziel weiter, neue Modelle des generationsübergreifenden Zusammenlebens zu entwerfen und dabei gleichzeitig dem besorgniserregenden Leerstand zu begegnen.

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Unterstützung fand die Initiative  beim TransMIT Zentrum für integrales  Bauen mit Herrn Prof. Maik Neumann, das eng mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) zusammenarbeitet. Auf Basis skizzenhaft zusammengetragener Grundlagen, zu denen neben den stadträumlichen Strukturen und Zusammenhängen auch die unterschiedlichen Abhängigkeiten gehörten, erarbeitete die Hochschule mit ihren Studierenden vielfältige Ansätze. Im Ergebnis ging aus der wissenschaftlich begleiteten, intensiven Zusammenarbeit ein ökologisches und soziales Konzept hervor, das in Allendorf breite Zustimmung fand.

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